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28. Dezember 2021

Pfarrer em. Joseph Mayhaus

"Wie kann ich meinen Tag gestalten, dass ich vor Gott hintreten kann? Diese Frage beschäftigt mich sehr", so spricht Pfarrer Joseph Mayhaus (*14.04.1932) in einem Interview im letzten Advents- und Weihnachtsbrief. Liebe Gemeinde, wir trauern um Pfarrer Mayhaus. Heute Mittag ist er heimgegangen. Er möge in Frieden ruhen.

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Im Gespräch mit Pfarrer em. Joseph Mayhaus

Pfarrer em. J. Mayhaus war fast 33 Jahre als Priester in Vestrup und hat anschließend 14 Jahre in seinem Haus in Bakum gewohnt, bevor er im September 2019 in ein Appartement einer Altenpflegeeinrichtung in Cloppenburg gezogen ist.

Wie geht es Ihnen?
Es geht mir recht gut, ich fühl´ mich wohl. Nach dem Befund im Jahre 2019 wurde bei mir eine Immuntherapie durchgeführt. Dadurch ist die Krankheit vermutlich zum Stillstand gekommen. Ich kann sagen, ich freue mich meines Lebens!

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Jeden Morgen gegen acht Uhr feiere ich die Eucharistie und schließe Sie alle in meine Gebete mit ein. Nach dem Frühstück bete ich das Laudes (= Morgenlob). Im Anschluss lese ich ausgiebig die Zeitung, bevor ich dann in Gemeinschaft zu Mittag esse. Nachmittags mache ich oft Besuche bei Kranken, bei der Familie oder in Altenheimen. Auch habe ich noch regelmäßigen Kontakt zu einigen Menschen aus der Pfarrgemeinde. Ich fahre noch selber Auto und fahre gerne (mehrmals wöchentlich) nach Bethen, um dort mein Brevier (= tägliches kirchliches Stundengebet) zu lesen.

Was hat Sie in letzter Zeit besonders beschäftigt?
Wie geht es weiter mit meiner Krankheit? Wie kann ich meinen Tag gestalten, dass ich vor Gott treten kann? Diese Fragen beschäftigen mich sehr.

Wenn Sie zurückblicken, welche Ereignisse in der Pfarrgemeinde sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Ich bin sehr dankbar, dass ich in meiner Zeit als Priester von vielen Menschen mitgetragen wurde. Ich spürte immer, ich bin nicht nur geduldet, sondern gern gesehen. Das Zeltlager der Messdiener in Vestrup habe ich eingeführt, und nächstes Jahr fahren die schon zum fünfzigsten Mal! Dafür habe ich bereits eine Einladung. Ich hatte mir für Vestrup immer eine Frauengemeinschaft gewünscht. An meinem Geburtstag hat Frau Kenkel mich dann damit überrascht. Sie hatte alles organisiert.

Wenn Sie im Hinblick auf die neue Ikone in der Bakumer Kirche eine Kerze zum Dank und eine zur Bitte anzünden würden, wofür würden diese stehen?
Zum Dank: Für mein wunderbares Leben. Auch ich hatte immer eine besondere Beziehung zu Maria.
Zur Bitte: Gott möge seiner Kirche aus dieser jetzigen Situation einen Weg zeigen; der Weg, den er zeigen wird, wird gut sein.

Am Ende unseres Interviews hat Pfarrer em. Mayhaus noch einen Weihnachtsgruß an die Gemeinde gerichtet:
Ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest, an dem Sie in der Kirche die Geburt Christi feiern können, die Liebe des Herrn erfahren, die sich in der Krippe kundtut. Der Herr möge Sie alle gesund und glücklich durch das neue Jahr 2022 geleiten.